In einer Nacht-Schicht hatten die vielen fleißigen Turnfest-Helfer von „Hessen hilft“ die Messehalle 20 umgebaut, neue Geräte dazugestellt, bei anderen die Tücher ausgetauscht, so dass die Pokalwettkämpfe im Trampolinturnen starten konnten. Im Gegensatz zu den Spezialisten bei den Deutschen Meisterschaften, hatten die Athleten bei den Pokalwettkämpfen die Wahl zwischen 4x4er und 4x6er Tüchern. Los ging es am Dienstag mit den Oldies. Hier gab es einen Rollen-Tausch, plötzlich saßen junge Sportler im Kampfgericht oder hielten die Sicherheitsmatte, während die Trainer oder Kampfrichter auf dem Trampolin ihre teils vor ewigen Zeiten erlernten Kunststücke zeigten. Begrüßt wurden die Oldies von ihren jugendlichen Fanclubs, es herrschte ausgelassene Stimmung in der Halle.
Bei den jungen Hüpfern unter den Oldies, also den Turnerinnen und Turner der Altersklassen 30-39, gab es manch Übung zu bestaunen, die am Tag zuvor auch für eine Medaille gereicht hätte. Den höchsten Schwierigkeitsgrad zeigte Christian Bausch (TV Nieder-Beerbach), der sich auch den Titel sichern konnte.
Als der Hallensprecher von Jugendturnern sprach, meinte er die Altersklasse 40-49 Jahre. In dieser Klasse stieg Markus Kubicka (Frankfurt Flyers) aufs Gerät und zeigte, dass er wenig seiner Klasse verlernt hat. „Eben noch
Mannschaftsweltmeister jetzt schon 40+“, begrüßte ihn der Hallensprecher zu seiner Finalkür. Natürlich zeigte Markus eine souveräne Übung und fügte seiner stattlichen Titel-Sammlung einen Alterklassen-Sieg hinzu.
In der Königsklasse der über 50jährigen gab es einiges zu bestaunen. Zwischen den gerade mal 50 gewordenen Oldies turnte Heinrich Wilms (TSV Unterpfaffenheim-Germering) mit stolzen 83 Jahren. Er war wohl der älteste Trampolinturner des Turnfestes und hatte den Respekt der gesamten Halle mit einem donnernden Applaus. Ebenfalls dabei waren einige Würdenträger, wie der Vize-Präsident des Hessischen
Turnverbandes Uwe Grimm, Mitglied des TK Trampolinturnen Dr. Patrick Siegfried und auch Michael Vid, der als Ausbildungsfachwart gleich in mehreren Landesturnverbänden tätig ist. Sie alle hatten zwar mit dem Ausgang des Wettkampfes nichts zu tun, doch zeigten sie ihre Verbundenheit mit dem Sport und auch durchaus sehenswerte Übungen. „Sofern ihr es schafft, aufs Trampolin zu
klettern, dürft ihr jetzt einturnen“, verkündete der Hallensprecher
schmunzelnd nach der Vorstellung der Aktiven.
Schon beim Einturnen staunten die Zuschauer nicht schlecht, als Sabine Kölzer (TV Dillenburg), ebenfalls Mitglied des Trampolin-TK, nicht nur mühelos das Trampolin erklomm sondern auch noch ihre Übung mit einem Doppelsalto begann. Auch im Wettkampf gelangen ihr die besten Übungen, so dass Sabine zum wiederholten Male den Wettkampf der Oldies für sich entscheiden konnte. Jochen Hein-Trieschmann (TV Dillenburg) stand ebenfalls zum wiederholtem Male auf dem Treppchen der Oldies, für ihn gab es Bronze.