Rüsselsheim Sieger im Derby

Das Derby begann mit einer Schrecksekunde: Rüsselsheims Startturnerin Christina Sanchez mußte mit einer Knieverletzung nach dem fünften Sprung in der Pflicht den Wettkampf abbrechen. Trotz des Handycaps einer fehlenden Streichnote gewannen die Trampoliner der TG Rüsselsheim in eigener Halle den Oberliga-Gipfel gegen die SKV Mörfelden souverän mit 339,70:330,40.

Beide Mannschaften konnten in Bestbesetzung antreten und die Zuschauer sahen einen Wettkampf auf gutem Niveau. Doch zunächst gab es jedoch eine 15minütige Unterbrechung. Rüsselsheims Neuzugang Christina Sanchez kam in der Pflicht nach der Rückenlandung so unglücklich auf, dass sie mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausschied. Die diesjährige Oberliga-Saison ist für die 24jährige damit wohl frühzeitig beendet. Der Rest der Mannschaft bewies nervenstärke. Trotz des Schocks brachten alle ihre Pflicht sicher durch. Auch auf Mörfelder Seite gab man sich keine Blöse. SKV-Schlußturnerin und zugleich Trainerin der Mannschaft Laura Heuss zeigte die beste Pflichtübung des Tages und brachte ihre Mannschaft in Führung. Doch Steffen Rödig von der TG mußte auch noch auf das Gerät. Zwar kam er nicht ganz an die Leistung von Heuss heran. Es sollte aber reichen, dass die Rüsselsheimer die Pflicht hauchdünn mit 100,80:100,60 gewinnen konnten.

TG-Abteilungsleiterin Birgit Rödig, die an diesem Tag im Kampfgericht saß, wurde in der Kür sichtlich nervös. "Die sind doch verrückt", war es des öfteren von ihr zu hören. Denn trotz der fehlenden Streichnote turnte ihre Mannschaft nicht etwa auf Sicherheit. Ihre drei Söhne, Andrea Mann und Andreas Schuchmann gingen volles Risiko. Die mit Höchstschwierigkeiten gespickten Übungen, die mehrere Doppelsalti mit und ohne Schrauben enthielten, brachten sie aber durch, wenngleich es auch manchmal gefährlich nah an den Rand des Trampolins ging. Lediglich Andreas Schuchmann in der ersten und Steffen Rödig in der zweiten Kür kamen nur über wenige Sprünge hinaus. Doch es sollte beide Male reichen, um auch in den letzten Durchgängen die Nase vorn zu haben. Zwar hatten die Mörfelderinnen jeweils bessere Haltungsnoten, doch die fehlende Schwierigkeit machte sich hier deutlich bemerkbar. 

Traurig braucht die SKV Mörfelden allerdings nicht zu sein. Mit der gezeigten Leistung am Samstag ist die Mannschaft durchaus in der Lage, hinter der TG Rüsselsheim im Kampf um die Plätze zwei und drei ein gewaltiges Wörtchen mitreden zu können.

Das Obeliga-Derby in Zahlen:

SKV Mörfelden – TG Rüsselsheim 330,40:339,70
Pflicht: 100,60:100,80
1. Kür: 115,50:119,80
2. Kür: 114,30:119,10

Beste Pflicht: Laura Heuss (SKV) 26,10
Beste Kür: Jens Rödig und Andreas Suchmann (TG) 30,80
Höchste Schwierigkeit: Andreas Schuchmann (TG) 9,4

Einzelwertung:

1. Laura Heuss (SKV) 86,90
2. Jens Rödig (TG) 86,50
3. Kim Rauenbusch (SKV) 84,40
4. Andrea Mann (SKV) 83,70
5. Heiko Rödig (TG) 82,5,0

Mirko Bott