Von Michael Löffler
Frankfurt. Mit den Frankfurt Flyers startet ein Neuling in die am heutigen Samstag beginnende Bundesliga-Saison der Trampolinturner. Doch eine unbekannte Größe sind die Frankfurter nicht. Der im Juni 2003 ins Leben gerufene Verein hat die stärksten Turner der SG Nied übernommen. Nied war der erfolgreichste deutsche Verein im Trampolinturnen in den vergangenen Jahren. Und auch der Flyers-Vorsitzende Heinz-Peter Michels kommt von der SG Nied. Der frühere Bundestrainer will mit den Flyers zunächst einmal die Endrunde erreichen, die am 27. November in Frankfurt stattfindet. «Danach werden wir sehen. Titelverteidiger TGJ Salzgitter, der MTV Bad Kreuznach und wir sind in etwa gleich stark. Über den Titel wird dann die Tagesform entscheiden.»
Allerdings müssen die Flyers mit einem unerwarteten Handicap leben. Nationalmannschafts-Turner Michael Kubicka ließ sich auf Drängen seines Arbeitgebers, der Bundeswehr, eine Stahlplatte aus dem vor einem Dreivierteljahr gebrochenen Bein operativ entfernen und fällt deshalb für die Bundesliga-Runde 2004 aus. Seinen Ausfall wollen die Frankfurter mit dem überraschenden Neuzugang kompensieren. Der Cottbuser Nico Gärtner, der Spitzenleistungen zwischen 105 und 106 Punkten turnen kann, hat sich den Flyers von sich aus angeboten. Und die nahmen das Angebot natürlich gerne an. Beim heutigen Auftaktwettkampf in Schwäbisch Gmünd ist er allerdings noch nicht startberechtigt. Und auch Sven Chmilecki (ESV Lok Leipzig), der mit einem Zweitstartrecht versehen ist, kann noch nicht auf die Matte gehen, da er die letzten vier Wochen bei der Bundeswehr im Einsatz war und nicht trainieren konnte.
Mit Beginn dieser Saison gelten in der Bundesliga neue Einsatzbedingungen. Startberechtigt sind nur noch Ausländer, die mindestens seit einem Jahr in Deutschland leben. So wie der Moldawier Vladimir Cojoc bei den Flyers. Ausländische Stars extra einfliegen dürfen die Vereine nun nicht mehr. Des weiteren werden auch nur noch fünf Turner pro Wettkampf zugelassen, von denen vier in die Wertung kommen. Beim heutigen ersten Kräftemessen wird Frankfurts Trainerin Tatjana Erkin die WM-Teilnehmerin Kathrin Deuner (ESV Cappel, Zweitstartrecht), die maximal auf 93 Zähler kommt, gemeinsam mit dem Mannschafts-Weltmeister Markus Kubicka, Cojoc und dem aus Bad Kreuznach gekommenen Alexej Kessler betreuen.
Neu ist in diesem Jahr auch der Austragungsmodus. Nach dem sich der Kempener TV und der TV Gernsbach aus der Bundesliga zurückzogen haben, weil sie gegen die «übermächtigen» Gegner keine Chance sahen und ihre Turner angesichts der Unterlegenheit frustriert waren, verblieben nur noch fünf Teams in der obersten Klasse. Für die Frankfurt Flyers bedeutet dies, dass sie nach dem Auftaktkampf beim TSB Schwäbisch Gmünd noch zum Abschluss nach Duisburg müssen (20. November) und dazwischen den MTV Bad Kreuznach (30. Oktober) und die TGJ Salzgitter (13. November) in eigener Halle empfangen. Einen Absteiger wird es diesmal nicht geben, zwei Teams kommen aus der Zweitliga-Endrunde nach oben.
Quelle: Frankfurter Neue Presse