Frauenquote

Frauenquote gefordert

Nur Dogonadze und Prokesova halten mit

Weltweit können vom Trampolinturnen nur eine Handvoll Sportler ihren Lebensunterhalt bestreiten, dennoch gibt es einige Parallelen zwischen der Fußball-Bundesliga und der Trampolin-Bundesliga. Im Fußball-Oberhaus spielt eine nahezu geschlossene Gesellschaft um die lukraktiven Plätze in der Champions League und dem Uefa-Pokal.

Seit sechs Jahren stehen die Trampolinturner der SG FrankfurtNied, der TG Jugenddorf Salzgitter und des MTV Bad Kreuznach im Bundesligafinale und machen den Titel unter sich aus. Einzige Riege, die mittelfristig eine Wachablösung einleiten könnte, ist der TSB Schwäbisch Gmünd um die talentierten Nachwuchsturner Karsten und Arvid Kuritz.

Langeweile droht, die es zu beheben gilt, wenn nicht das Interesse der Zuschauer, Medien und Sponsoren erlahmen soll. "Das Toptrio pokert sich ins Finale durch, dann werden die Karten neu gemischt und oft Sportler Meister, die während der Bundesligarunde als Dritter gerade noch den Sprung ins Finale geschafft haben", kritisierte Steffen Eislöffel, Trainer des Rekordmeisters MTV Bad Kreuznach am Samstag in Nottuln.

Er fordert, dass die zum Finale angeheuerten ausländischen Spitzenturner mindestens drei der sechs Bundesliga-Wettkämpfe mitturnen müssen, um so etwas wie Teamgeist zu demonstrieren. Zudem sollte eine Frauenquote festgelegt werden, denn bei den Topteams sind die Männer eindeutig die Punktesammler. Nach dem Rücktritt der Synchron-Weltmeisterin Tina Ludwig (TuRa Melle) vermögen einzig Weltmeisterin Anna Dogonadze (Bad Kreuznach) und Katarina Prokesova (TG Jugenddorf) mitzuhalten. Der Vorsitzende des Bundesliga-Ausschusses, Heinz-Peter Michels (Frankfurt) will diese und andere Vorschläge in einer Expertenrunde beraten. – Eine Reform tut Not, die Nationalriegen würden hiervon profitieren. ts

Montag, 02.12.2002

Mirko Bott