Die Trampolin-Riege der TG Rüsselsheim hat ihren Titel in der Oberliga verteidigt. Zwar turnte die Mannschaft am Samstag nicht ganz so souverän wie sonst, doch mit 325,20 Punkten ließen sie letztlich auch den ärgsten Konkurrenten TV Dillenburg II, der auf 321,4 Zähler kam, hinter sich. Der noch sieglose KSV Baunatal kam abgeschlagen auf 299,5 Punkte und wird es im Kampf um den Klassenerhalt ganz schwer haben.
Mit der makellosen Bilanz von 16:0 Punkten steht die TG erneut ganz oben in der Tabelle, vier Punkte vor Vizemeister TV Eberstadt. Dass man in den Pflichtdurchgängen dreimal dem Gegner den Vortritt lassen musste, kann Abteilungsleiterin Birgit Rödig verschmerzen: „Der erste Durchgang war schon immer unser Manko. Unsere Stärken liegen eindeutig in der Kür."
Auch beim letzten Auftritt am Samstag war das so. In der Pflicht führte die Bundesliga-Reserve der Dillenburger noch knapp mit 95,4:94,8. Erst in der Kür konnten die Hausherren die Führung übernehmen, die sie bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand gaben.
Ein Garant für die Stärke der Rüsselsheimer ist der hohe Männeranteil in der Mannschaft. Die drei Rödig-Brüder Heiko, Steffen und Jens sorgten mit schwierigsten Elementen für teilweise spektakuläre Übungen. Auch wenn die Haltung manchmal etwas darunter litt, konnte der hohe Schwierigkeitsgrad diese Abzüge oft mehr als kompensieren. Hinzu kommt noch Andreas Schuchmann, der nach längerer Pause langsam zu alter Stärke zurückfindet.
Den Kern des Teams komplettierte in dieser Saison Miriam Schmidt. Die Siebzehnjährige konnte auch an diesem Wochenende wieder überzeugen. Ergänzt wurde die Meisterriege von Katharina Grüning, Carolin Stowasser und Johanna Glassl aus der zweiten Mannschaft. Diese spielt in der Landesliga auch eine beachtliche Rolle. Bei noch zwei ausstehenden Partien belegt das junge Team bei nur zwei Niederlagen derzeit den vierten Rang.
Mit dem Gewinn der Meisterschaft winkt nun der ersten Mannschaft der Aufstieg in die Zweite Bundesliga, aus der man 2009 absteigen musste. Doch Birgit Rödig hält sich noch etwas bedeckt, was die Aufstiegs planungen angeht. „Ich weiß noch nicht so recht, ob wir das Abenteuer Bundesliga wieder angehen sollen." Doch die Mannschaft ist da anderer Meinung. Und das weiß auch Rödig: „Wenn die Mannschaft unbedingt möchte, kann ich mich ja wohl schlecht dagegen wehren."
Quelle: www.echo-online.de