Frankfurter Trampolin Talentprojekt
Im Jahre 2001 habe ich im Auftrag der verantwortlichen HTV Funktionsträger das Regionalkonzept Frankfurt konzipiert und formuliert, dass von den u.a. beteiligten Institutionen und Organisationen nach einer gemeinsamen Beratung unterstützt, gutgeheißen und unterschrieben wurde.
Deutscher Turner-Bund, Hessischer Turnverband, Turngau Frankfurt, Deutscher Sportbund, Landessportbund Hessen, Olympiastützpunkt Frankfurt, Sportmedizinisches Institut Frankfurt
Hessisches Innemministerium Wiesbaden, Sport-& Bäderamt der Stadt Frankfurt Schulamt der Stadt Frankfurt, Carl von Weinberg Elite-Schule
Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, Finanzmittel für hauptamtliche Trainer zu beantragen. Auf der Basis dieses einstimmig beschlossenen Konzeptes bewilligten sowohl das Innenministerium in Wiesbaden als auch die Stadt Frankfurt am Main Gelder für die später eingestellten Trainer Tatjana Erkin und Vladimir Cojoc.
Unterstützt von der Schulsportkoordinatorin Frau Uschi Grimm hat im Herbst 2002 das Trampolin Talentprojekt begonnen. Nahezu 500 Frankfurter Grundschulkinder wurden in mehreren Monaten vormittags im Leistungszentrum des Deutschen Turner-Bundes durch den eigens für diese Maßnahme angestellten Trainer Vladimir Cojoc und der Landestrainerin Tatjana Erkin getestet. Von folgenden Schulen nahmen Grundschulklassen teil:
Schule am Ebelfeld, Theobald-Ziegler Schule, Martin Buber Schule, Mühlbergschule, Meister Schule, Textor Schule, Riedhofschule, Diesterweg Schule, Friedrich Wöbel Schule, Günderrode Schule, Linneschule, im Schnitt 20 Kinder pro Klasse.
Zunächst wurden 50 ausgewählte Kinder über mehrere Wochen, bis zum Beginn der Sommerferien 2003, an Nachmittagen betreut und weiter getestet. Aus diesem Kontingent werden seitdem die besten zwanzig Kinder im Zentrum mehrmals in der Woche trainiert, weitere durchaus talentierte Kinder wurden zu Frankfurter Trampolin-Vereinen vermittelt.
Auch den Frankfurter Turnvereinen wurden immer wieder Angebote unterbreitet, ihre in frage kommenden Kinder zum Test zu schicken, allerdings war von Vereinsseite das Interesse gering, es konnte bisher keine Gruppe zusammen gestellt werden.
Interessanterweise waren die gefundenen Kinder nicht Mitglieder in Turnvereinen. Um den Talenten eine Plattform für ihre leistungssportliche Entwicklung geben zu können wurde, auf Initiative und mit Unterstützung des Vorsitzenden des Turngau Frankfurt Herrn Volker Gilbert, der Trampolin Verein Frankfurt Flyers 2003 e.V. gegründet. Ihm gehören inzwischen 40 Trampolin Freunde an. So auch ehemalige Aktive des Leistungszentrums, um den nachfolgenden Generationen auf ihrem Weg die oftmals fehlende, dennoch notwendige Unterstützung und Erfahrung weiter geben zu können. Aber auch den bisher am Stützpunkt trainierenden Sportlern wurde die Tür zu Frankfurt Flyers geöffnet. Davon haben sieben Sportler Gebrauch gemacht.
Die o.a. Talente starteten bereits im Herbst 2003 in der Landes-Schülerliga, gewannen alle Wettkämpfe und platzierten sich in der Gruppe Hessen-Süd an der Tabellenspitze. Damit war auf Anhieb der Weg frei für das Finale, was auf Wunsch der HTV Verantwortlichen von Frankfurt Flyers organisiert und durchgeführt wurde. Im Durchschnitt waren die jungen Talente vier Jahre jünger als die Aktiven der anderen Teams, sie erreichten einen beachtlichen dritten Platz.
Bereits zehn Kinder dieser Talent Gruppen nahmen Ende letzten Jahres am Leistungstest des Hessischen Turnverbandes teil und acht wurden in die D-Kader aufgenommen. Ein Erfolg, der selbst die Fachleute überraschte.
Der Kontakt zur Eliteschule des Sports, der Carl von Weinberg Schule in Goldstein, besteht ebenfalls und die Kooperation mit dem Olympiastützpunkt Frankfurt Rhein/Main funktioniert bestens. Ab dem Sommer 2004 werden an zwei bis drei Wochentagen die dort zur Schule gehenden D-Kader Mitglieder auch vormittags zum Training kommen können, eine Entwicklung, die wir uns schon lange gewünscht haben und die angedachte Verzahnung im Regionalkonzept verdeutlicht.
Sehr wichtig erscheint den Verantwortlichen des Projekts die Kontinuität. So werden bereits im Februar diesen Jahres weitere erste und zweite Grundschulklassen getestet, um Lücken in den jüngeren Jahrgängen erst gar nicht aufkommen zu lassen. Und eben diese Grundschulkinder bilden damit weiterhin die Grundlage einer hoffentlich nicht abnehmenden positiven Entwicklung.
In diesem Projekt wird deutlich, wie sinnvoll öffentliche Gelder ausgegeben werden können. Mit Frankfurt Flyers ist jedenfalls ein Partner gefunden, der diese Entwicklung nicht nur unterstützen, sondern begleitend vorantreiben wird.
Heinz-Peter Michels