Artikel aus der Frankfurter Neuen Presse
Frankfurt. Das könnte die erfolgreichste Saison in der jungen Historie der Frankfurt Flyers werden: Nach vier von sechs Vorrunden-Wettkämpfen hat sich das Trampolin-Team schon einen Monat vor dem entscheidenden Wettkampf für das Bundesliga-Finale in Mörfelden qualifiziert. Nach dem Auswärtssieg beim Titelverteidiger TGJ Salzgitter zwangen die Frankfurter auch den letztjährigen Final-Dritten, den MTV Bad Kreuznach, in dessen Halle in die Knie. Beim knappen 422,5:419,7 musste das Team des Vorsitzenden Heinz-Peter Michels zum ersten Mal an seine Leistungsgrenze gehen, um die Tabellenführung unbesiegt zu verteidigen.
Vielleicht waren es auch die Zuschauer, die zu Höchstleistungen anspornten. Gut 400 Besucher sorgten mit diversen Lärminstrumenten «für eine verdammt gute Stimmung» (Michels) in der Halle, jedoch verstummten die Bad Kreuznacher Fans nach der letzten Kür von Nationalturner Markus Kubicka, der mit der besten Tagesleistung von 42 Punkten den Frankfurter Sieg sicherte. Das Lob «Weltklasse» verdiente sich nicht nur Kubicka, der insgesamt 111,3 Punkte turnte, sondern auch Vladimir Cojoc, der auf 108,4 Zähler kam. In dieser Kategorie wäre auch Michael Kubicka gelandet, wenn er seine erste Kür nicht kurz vor Schluss hätte abbrechen müssen. 93 Punkte sind unter diesen Umständen aller Ehren wert, auch Alexej Kessler (101) und Talent Ivano Monaco (94,5) reihten sich nahtlos in die gute Mannschaftsleistung ein. «Das war der stärkste Wettkampf des Jahres», schwärmte Michels, der mit seinen Athleten angesichts des starken Bad Kreuznacher Aufgebotes (mit dem ehemaligen Nieder Dimitri Mutzenberger) vor dem Einturnen beschlossen hatte, alle Register zu ziehen. Der Lohn ist die vorzeitige Final-Qualifikation und vorerst ruhige Wettkämpfe gegen die Außenseiter TV Erlangen (12. November) und in Sossenheim gegen den TV Schaafheim (13. November). Ebenfalls ungeschlagen fährt die zweite Mannschaft am Samstag (14 Uhr) zum TV Schaafheim II. Für den Oberliga-Aufsteiger ist der Durchmarsch in die II. Bundesliga möglich. «Einen solchen Schritt müssten wir aber erst im Vorstand entscheiden», sagt Michels und verweist auf eine besondere «logistische Herausforderung». Bei zwei Bundesliga-Teams wäre für den kleinen Verein die doppelte Anzahl an Betreuern und Kampfrichtern notwendig. (rem)