Anfang Mai reiste die hessische Delegation zum traditionellen Länderkampf nach Liberec in Tschechien. Bereits zum 11. Mal fand der Ländervergleich zwischen Tschechien und Hessen statt. Aufgrund von terminlichen Herausforderungen im Mai mit parallel liegenden Bundesligabegegnungen aber auch Konfirmationen konnten nicht alle Wunschkandidaten der Landestrainer die Reise nach Tschechien antreten. So erhielten aussichtsreiche Nachwuchsathleten die Chance, erste internationale Erfahrungen zu sammeln. Sowohl bei den Mädels als auch bei den Jungs stellten die Hessen mit Muriel Groha und Pascal Kern die jüngsten Starter. Mit durchschnittlich 13,5 Jahren war die hessische Delegation 1,5 Jahre jünger als die Tschechien. Natürlich spiegelte sich das auch in den Ergebnissen vor allem aber in der Sprunghöhe und der geturnten Schwierigkeit wieder.
Die Mädels in Wettbewerb bis 14 Jahre taten sich schwer. Während Muriel ihren ersten internationalen Einsatz souverän meisterte, kämpften Maya Möller und Felizitas Cremer mit ihren neuen Kürübungen. Maya bewies Flexibilität und stellte beide Kürübungen während des Turnens um, Feli konnte leider nur eine der beiden Kürübungen vollständig zeigen. Zwar erreichte Maya in der Einzelwertung den zweiten Platz, insgesamt fehlten den Mädels jedoch bei 258,950 zu 271,030 etwa zwölf Punkte zum Sieg.
Noch deutlicher war der Abstand bei den Jungs bis 14 Jahren. Sean Fenkl, Paolo Feyh und Pascal Kern zeigten gute Übungen, jedoch erturnte jeder der tschechischen Turner in dieser Kategorie etwa 2 Punkte mehr Höhe und 4 Punkte mehr Schwierigkeit. Am Ende hieß es 272,635 zu 246,185 für die tschechischen Jungs.
Umkämpft war die Altersklasse „Unter 19“, also der jungen Damen bis 18 Jahren. Zwar mussten sich Christine Schuldt, Eva Amrein und Laura Brischke im Pflichtdurchgang knapp geschlagen geben, doch den ersten Kürdurchgang konnten die drei für sich entscheiden. Für Laura lief es an diesem Tag nicht rund, sie konnte ihre Trainingsleistung nicht im Wettkampf zeigen und musste beide Kürübungen vorzeitig abbrechen. Eva steigerte sich im Finaldurchgang noch einmal und konnte sich in der Einzelwertung auf den 3. Platz turnen. So lag nun alles bei Christine. Leider landete sie im Finaledurchgang nach sieben Sprüngen unsanft auf der Abdenkung, hat sich dabei zum Glück nicht schwer verletzt. Im Gegenzug zeigten die tschechischen Turnerinnen tolle Übungen. Somit ging auch dieser Wettkampf mit 272,440 zu 255,855 Punkten an die Tschechien.
Als letztes gingen die jungen Männer aufs Gerät. In der hessischen Mannschaft standen mit Miguel Feyh und Jan Dannenberg gleich zwei Turner, die mit ihren 14 Jahren noch in der jüngeren Altersklasse startberechtigt gewesen wären. Der Dritte im Bunde war Yannik Ernst. Er startete mit einer schönen Pflichtübung in den Wettkampf, verschenkte zwei Punkte durch einen Nachsprung auf die Matte in der erste Kür und kämpfte sich durch die zweite Kür auf den dritten Platz in der Einzelwertung. Jan turnte solide, sichere Übungen. Miguel zeigte Nervenstärke: Mit der besten Pflicht des Wettkampfs und zwei starken Kürübungen sicherte er sich den Einzelsieg in diese Klasse und lieferte viele Punkte für den einzigen hessischen Erfolg. Mit 283,915 zu 253,370 Punkten siegten die hessischen Junioren.
Insgesamt ging der Länderkampf mit 1069,48 zu 1044,91 an die Athleten aus Tschechien.
Nach der Siegerehrung kämpften die Sportler weitere Siege im Bowling aus während sich die Trainer und Kampfrichter über möglichen Daten und Formate für den Länderkampf im kommenden Jahr austauschten.