Am anderen Ende der Welt

CHRISTCHURCH. Zehn Monate lebt Viola Gaida nun in Neuseeland. Die 26-Jährige, die eigentlich für die TGJ Salzgitter auf dem Trampolin steht, hat sich gut eingelebt. Am anderen Ende der Welt arbeitet Gaida bei Impact Alpha Gymsports, einem Trampolin- und Turnverein. "Ich habe mich um alle Freizeit-Trampolingruppen gekümmert", berichtet Gaida. Neben ihr trat zeitgleich Derick Lotz aus Südafrika seinen Posten als hauptamtlicher Trampolintrainer an.

"Mittlerweile habe ich meine eigenen Wettkampfgruppen gegründet", erklärt Gaida. Lotz arbeitet nur noch stundenweise im Verein. Die Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Vorstand funktionierte nicht. Seit Monaten übt die Salzgitteranerin seine Aufgaben aus – dank Gaida hat sich das Niveau in wenigen Monaten enorm gesteigert. "Mit einigen von unseren Athleten werde ich im April ein Trainingscamp in Salzgitter machen." Die Neuseeländer sind schon sehr gespannt auf Gaidas Heimat und vor allem auf den deutschen Verein.
Gaida selbst beurteilt den Trip nach Neuseeland als große Erfahrung: " Ich habe mich hier als Trainer weiterentwickelt. Ich habe meinen eigenen Trainingsstil gefunden und mir viel von der Arbeit mit den Turnern abgucken." Ende März kehrt Gaida zurück in ihre Heimat.

Zu Beginn war die Salzgitteranerin von dem Niveau erschrocken. "Aber nach einer Weile habe ich es als Herausforderung gesehen und bin nun stolz darauf, was ich alles in kurzer Zeit geschafft und vermittelt habe." Die Entscheidung, das Jobangebot der Neuseeländer auszuschlagen und zurückzukehren, hat sich die 26-Jährige nicht leicht gemacht. Sie möchte studieren und Neuseeland natürlich so oft es geht besuchen.
Neben der Arbeit reiste Gaida sehr viel – die ganze Südinsel hat sie bereits erkundet. Ihre beste Freundin Katarina Prokesova kam für zwei Wochen zu Besuch. "Wir haben einen großen Trip gemacht, die wundervolle Landschaft erkundet, sind sind Ski gefahren, Fallschirm gesprungen, sind mit Delphinen geschwommen", so Gaida.
Wenn Gaida von Neuseeland spricht, gerät sie immer ins Schwärmen. "Die meisten Menschen sind positiv eingestellt. Man kann sein, wie man will, ohne von anderen Menschen eine Wertung zu bekommen – das hat mir am meisten imponiert." Bevor es für Gaida nach Hause geht, möchte sie die gesamte Nordinsel anschauen. Und im April will die Deutsche dann den Neuseeländern einiges von ihrer Heimat zeigen…

von Katharina Pahl aus der Salzgitter Zeitung

Mirko Bott