Bundesliga-Finale

Spektakuläres Bundesliga-Finale im Trampolinturnen zwischen Frankfurts Wolkenkratzern

Titelverteidiger Salzgitter siegt knapp vor den Frankfurt Flyers

Der Rahmen für das diesjährige Bundesliga-Finale war ziemlich extravagant. Der Gastgeber, die Frankfurt Flyers, wählten den Wintergarten der DZ Bank in Frankfurt als Veranstaltungsort für das 32. Finale im Trampolinturnen aus. Das über 30 Meter hohe Atrium wurde durch Palmen auf beiden Seiten flankiert und bot den über 600 Zuschauern als auch den Aktiven ein besonderes Ambiente. Die „Location“ in Frankfurts Bankenviertel erwies sich als der ideale Ort, um eine solch hochkarätige Veranstaltung durchzuführen.
Doch nun zum Wettkampf, der an Spannung und Höchstleistungen kaum zu überbieten war. Die TGJ Salzgitter mit dem Hessen Michael Serth und dem amtierenden Weltmeister Henrik Stehlik in ihren Reihen war nach dem Titelgewinn im Vorjahr leicht favorisiert. Die Frankfurt Flyers waren durch den noch nicht hundertprozentig genesenen Michael Kubicka (er turnte nur die Pflichtübung) nicht in der stärksten Besetzung angetreten. Der MTV Bad Kreuznach, der im letzten Jahr das Finale knapp verpasste, konnte aus dem Vollen schöpfen. Mit der Olympiasiegerin Anna Dogonadze und Mannschaftsweltmeister Adam Götz boten die Nahestädter ebenfalls Hochkaräter auf. Die Sportler hatten sich erstaunlich schnell an die außergewöhnliche Atmosphäre gewöhnt und es gab keinen einzigen Übungsabbruch. Daher konnten die Zuschauer Spitzensport auf allerhöchstem Niveau erleben.
In dieser Saison wurde in der Bundesliga erstmals nach dem neuen Reglement mit fünf statt sechs Teilnehmern pro Mannschaft und somit nur einer Streichnote geturnt. Alle drei Mannschaften starteten mit null Punkten. Schon in der Pflichtübung zeigte sich die Klasse der TGJ Salzgitter. Mit 112,6 Punkten schoben sich die Niedersachsen in Führung, jedoch nur knapp vor Bad Kreuznach (112,5) und Frankfurt (111,7). Wie schon in den vergangenen Jahren mussten die beiden Kürdurchgänge über den Titel entscheiden. Bad Kreuznach fiel mit einer schwächeren Übung von Adam Götz etwas zurück und davon konnten die Frankfurt Flyers profitieren. Insbesondere konnte Markus Kubicka die begeisterten Zuschauer und Kampfrichter mit seiner Kür beeindrucken. Mit der höchsten Punktzahl in der ersten Kür konnte er sein Team an Bad Kreuznach vorbeischieben. Salzgitter konnte seinen Vorsprung mit Doppelweltmeister und dem Dritten der Olympischen Spiele von Athen, Henrik Stehlik, weiter ausbauen. Dennoch war der Wettkampf noch nicht entschieden, denn winzige Unsicherheiten hätten die Platzierungen noch einmal durcheinander wirbeln können. Die Frankfurt Flyers griffen noch einmal an. Insbesondere Vladimir Cojoc traf eine fast perfekte Kür und Markus erreichte noch einmal die Punktzahl aus der 1. Kür. Es reichte dennoch nicht für den Titel. Salzgitter hielt dagegen und alle Teammitglieder steigerten ihre Punkte im finalen Kürdurchgang. Somit verteidigte die TGJ Salzgitter ihren Titel mit dem Hessen Michael Serth (sonst für den TV Schaafheim startend) mit 431,4 Punkten. Die Frankfurt Flyers (426,9) mit Markus Kubicka, Vladimir Cojoc, Alexej Kessler, Nico Gärtner, Georgi Magalashvili und Michael Kubicka konnten sich über den Vizemeistertitel freuen und werden sich sicherlich im nächsten Jahr auf eine Revanche vorbereiten. Dritter wurde der MTV Bad Kreuznach (421,7). In der Einzelwertung platzierten sich Doppelweltmeister Henrik Stehlik (Salzgitter) und Mannschaftsweltmeister Markus Kubicka (Frankfurt) mit 112,5 Zählern an der Spitze aller Teilnehmer.

Im Anschluss an die Wettkämpfe fand im Wintergarten traditionell die Saisonabschlussfeier der Trampolin-Bundesliga statt und viele werden das einzigartige Ambiente lange in Erinnerung behalten. Lange brauchen die Hessen aber nicht auf eine solch hochkarätige Veranstaltung warten, denn im nächsten Jahr am 26. November 2005 findet das nächste Bundesliga-Finale auch wieder in Hessen statt. Dann wird die SKV Mörfelden als Ausrichter die Trampolinelite Deutschlands begrüßen dürfen.

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Bernd Köcher