…aus der Presse

TRAMPOLINTURNEN / Dem Zweitzliga-Team von TuRa 88 fällt an der Pappenstraße buchstäblich die Decke auf den Kopf. Klaus Bahr macht sich Sorgen um den Bestand seiner Sportart.

Wer hoch hinaus will, stößt schon mal an Grenzen. Genau deshalb hat Klaus Bahr Sorgen. Dem Mann, der mit seiner Frau Gabi sowie den Kindern Daniela, Jacqueline und Pasqual maßgeblich die Leistungssportart Trampolinturnen in Duisburg über Jahre geprägt hat, fällt mit seinem Zweitliga-Springerteam die Decke auf den Kopf.

Nein, nicht dass er über Langeweile klagt und Abwechslung sucht – die Deckenhöhe der Sporthalle an Neudorfs Pappenstraße bereitet Kopfzerbrechen. "Die Halle hat nicht genügend Höhe, für einige Sprünge ist die Decke zu niedrig", sorgt sich Klaus Bahr. Und damit geht es um die Zukunft des Zweitligisten.

"Schon jetzt liegen Pasqual Angebote von zwei Erstbundesligisten vor. Wenn jetzt noch nicht einmal die grundlegenden Voraussetzungen für Bundesliga-Wettkämpfe erfüllt werden, lässt sich kaum verhindern, dass unsere Talente gehen", so Bahr. Düstere Perspektiven – und in Duisburg bei Leichtathleten und Schwimmern alles schon mal da gewesen.

Schon vor einem Jahrzehnt mussten die Trampolinturner einen Rückschlag wegsteecken. Damals bescherte die Asbestsanierung der Halle dem damaligen Bundesligateam das Aus – alle Trampolins waren kurz vor dem Saisonstart ruckzuck mit entsorgt worden. Da weder TuRa 88 noch die Stadt kurzfristig helfen konnten, musste das Team vom Bundesliga-Spielbetrieb zurückgezogen werden. Der Spitzensport war ausgebremst, Aufbauarbeit von ganz unten die Folge.

Nun bereitet die Halle erneut Kopfschmerzen. "Natürlich haben wir schon bei der Stadt nachgefragt", so Klaus Bahr, "aber da ist guter Rat teuer. Die Rhein-Ruhr-Halle wäre hoch genug, aber das ist für uns natürlich eine Nummer zu groß." Die zweite Sporthalle in Duisburg mit dem nötigem Tiefgang befindet sich laut Bahr an der Krefelder Straße in Rheinhausen. Bahr: "Dort belegen natürlich die OSC-Handballer viele Trainingszeiten, und wegen des komplizierten Transports unserer Trampolins kommt für uns nur ein Standort in Betracht, an dem wir trainieren und in der Liga antreten können."

Bliebe ein Ausbau der Halle an der Pappenstraße. "Das ist laut Expertenmeinung technisch durchaus ohne gewaltigen Aufwand machbar, aber die prekäre Finanzlage der Stadt wird das wohl nicht zulassen", bleibt Klaus Bahr notgedrungen Realist.

Wie man´s auch dreht: Keine guten Aussichten für die Trampolinturner von TuRa.

22.01.2003 HARALD JESCHKE

Mirko Bott