Interview mit Mirko Förster, Moderator bei hr3 und früherer Trampolinturner
von Mirko Bott
Mirko, Du hast wann und wo das Licht der Welt erblickt?
Förster: An einem lauen Herbsttag im Oktober des kriegerischen Jahres 1972 schlüpfte ich im oberfränkischen Pegnitz.
Wie bist Du zum Trampolinturnen gekommen?
Förster: Nachdem ich in diversen anderen Sportarten kläglich scheiterte, kam ich Mitte der 80er des letzten Jahrtausends zur Turnabteilung der Sportvereinigung Weiskirchen (Rodgau). Für das klassische Turnen, wie Ringe oder Reck, war ich zu schwach, aber dieses lustige Sprungtuch hatte es mir gleich angetan. Und ich glaube, ich habe sechs Jahre durchgehalten.
Kannst Du Dich noch an Deinen damaligen Trainer erinnern?
Förster: Heinz-Peter (ich glaube das war sein Vorname) Michels!
Michels war damals noch Trainer unserer Bundesliga-Mannschaft, sowie Trainer der Nationalmannschaft.
Was waren Deine größten sportlichen Erfolge?
Förster: Natürlich der zweite Platz bei der Deutschen Meisterschaft mit der Mannschaft und meine Titel diverser Hessenmeisterschaften. OK, ich muss zugeben, mit mir in der Mannschaft waren die damals besten Springer am Start.
Kannst Du Dich noch dran erinnern, welche Schwierigkeit Du geturnt hast?
Förster: Wie war das noch……es gab L und M, oder? …..also ich kam bis zu den Ms!
Bist Du an irgendeinem Sprung verzweifelt?
Förster: An der Hocke! Überhaupt – die einfachsten Anfänger-Sprünge sahen bei mir immer echt sch aus.
Welches tolle Erlebnis hattest Du als Trampolinturner?
Förster: Ach, da gab es so viele. Prinzipiell ist schon der ein oder andere Wettkampf zur Randerscheinung geworden, weil wir mehr an den Mädels in den engen Klamotten interessiert waren, als am Rumhüpfen. Dann konnte man ja endlich als heranwachsender Jugendlicher alleine im Leistungsportzentrum des Deutschen Turnerbundes Schabernack machen……ja ja……lustig war es schon.
Gab es auch Negativ-Erlebnisse?
Förster: Mein Synchronpartner hatte sich mal so verschätzt, dass er vom Gerät stürzte und danach mit dem Sport aufhören musste.
Wie sah Dein Turntrikot aus?
Förster: Echt bescheuert, ich habe es gehasst – aber empfanden das nicht alle so?
Warum hast Du mit dem Trampolinturnen aufgehört?
Förster: Irgendwann musste ich mich entscheiden, ob ich ins Leistungskader wechseln möchte und jeden Tag nach Frankfurt zum Trainieren fahre oder eben nicht.
Und da ich ein recht geselliger und neugieriger Typ bin, habe ich mich für die große, weite Welt entschieden.
Es gibt Trampoliner, die aufhören und anschließend "dieses Teufelsgerät" nicht mehr besteigen. Würdest Du Dir zutrauen, noch mal einen Salto zu
machen?
Förster: Klar, ich bin mittlerweile privat versichert.
Hast Du heute noch irgendwelchen Kontakt zu dieser Sportart?
Förster: Eigentlich nicht, denn leider hat sich dieser Sport seit meiner Zeit kaum von seinem Schattendasein befreien können. Heißt, man trifft nicht unbedingt auf den Sport, wenn man ihn nicht gezielt sucht.
Was, außer Radio machst Du in Deiner Freizeit?
Förster: Ich trinke Kaffee aus meinen alten Trampolin-Pokalen und hänge mir immer wieder die Medaillen gewonnener Turniere um den Hals. Das und noch ein bisschen Trommeln in einer echt guten Cover-Rock-Band (www.lieblingsband.de), so sieht meine Freizeit aus.
Wie bist Du zum Radio gekommen?
Förster: Mit dem Auto!
Hast Du auch was Ordentliches gelernt?
Förster: Wäre ich sonst beim Radio?
Wie lange bist Du schon bei hr3?
Förster: Seit 1995. Ich habe einfach ein Praktikum gemacht und zur richten Zeit die richtigen Leute getroffen – schwups – schon war ich dabei.
Viele Radiomoderatoren haben den Weg zu Fernsehen gefunden (ich hab nicht gesagt, dass sie es geschafft haben….), hast Du auch irgendwelche
Ambitionen?
Förster: Es gibt Gesichter, die verstörte Zuschauer zurück lassen, meins gehört dazu.
Du moderierst ja Pop & Weck, wann stehst Du da morgens auf?
Förster: Geistig oder körperlich? Also mein Körper verlässt so gegen 4 Uhr das Bett. Mein Zivi wäscht mich kurz ab und schiebt mir einen Dental-Kaugummi in den Mund, danach werde ich ins Auto gesetzt und rolle zum Sender. Punkt 5 Uhr zum Beginn der Sendung schalte ich mein Hirn ein.
Was machst Du noch bei hr3 außer Pop & Weck?
Förster: Hauptsächlich freue ich mich den ganzen Tag auf den Feierabend. Dazwischen beschäftige ich mich aber auch noch als Redakteur, Comedy-Autor, Reporter, Komponist, Texter, etc…….
Zu guter Letzt: Am 26. November findet in Mörfelden das Bundesliga-Finale im Trampolinturnen statt. Mit dabei sind Olympiasiegerin Anna Dogonadze und
alle deutschen Spitzentrampoliner. Vielleicht schaust Du ja auch mal vorbei…
Förster: Es wäre von mir verwegen zu behaupten, dass ich heute schon wüsste, was ich am 26.11.mache 😉
Ich danke Dir für die geopferte Zeit.
Förster: Bitte.
Mirko Förster moderiert im Zweiwochen-Rhythmus zusammen mit Mathias Münch auf hr3 die Sendung Pop & Weck von 5 Uhr bis 10 Uhr. Informieren könnte Ihr Euch auf www.hr3.de. Und seine Band, die jede Party zum Kochen bringt, heißt Soundtrack und auch die findet Ihr im Internet unter www.lieblingsband.de. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Vielen Dank an Mirko Förster für die Beantwortung der Fragen.