(K)ein Kampfrichterproblem

Mit dem TV Weingarten hat wieder ein Ausrichter eines großen Wettkampfes einen Hilferuf losgeschickt. Gerade mal sechs Kampfrichter wurden gemeldet. Nicht viel anderes sieht es bei der Munich Air Challenge aus, beim Rheinhessenpokal ist die Situation bestimmt ähnlich. Woher kommt es? Haben wir zu wenige Kampfrichter? Ich glaube, die Anzahl der Kampfrichter ist nicht das Problem. Wir haben genügend. 

Woran könnte es also liegen?  

Wir haben innerhalb von 21 Tagen drei große Wettkämpfe – alle mit Mindestpflicht M9 (ok, für die ganz kleinen auch mal eine M8). Die meisten Vereine haben hier vielleicht einen, max. zwei Aktive am Start. Eine Fahrt mit der ganzen Mannschaft, wo dann auch auf jeden Fall ein Trainer und ein Kampfrichter mitfahren, ist aufgrund der hohen Anforderungen kaum noch möglich.  Wegen einem Aktiven kann man nicht dreimal einen Trainer und einen Kampfrichter mitschicken. Dazu braucht man ein extra Auto und extra Übernachtungen. Da ist man mal schnell 1.000 Euro los – wegen einem einzigen Sportler. Da fallen die mittlerweile sehr hohen Meldegelder sogar kaum noch ins Gewicht (da kann ja der Ausrichter nichts für, die müssen so hoch sein, um die ganzen Anforderungen zu erfüllen). Das kann sich kaum ein Verein leisten. Also schickt man seinen Sportler in Fahrgemeinschaften los, der Landestrainer ist meist eh vor Ort.  


Ich glaube, wenn die Pflichten etwas niedriger angesetzt wären, so dass es für die Vereine wieder interessant ist, mit mehreren Sportlern teilzunehmen, wird man auch das Kampfrichterproblem besser in den Griff bekommen. Und wenn dann im Kampfgericht neben den Bundesgeprüften auch noch zwei Landeskampfrichter sitzen dürfen, wäre alles noch viel unkomplizierter.


Mirko Bott