Es herrscht eine "gewisse Stille" derzeit auf der Baustelle in der Trampolinhalle im Gewerbepark General Rose, wie Bernd Frenger vom Baumamt sagt. Einige Handwerker verlegen Kabel, ab und zu wird gebohrt, selten wird es laut. Viele Baufirmen haben im Moment Betriebsferien, dennoch geht der Umbau der alten Halle gut voran.
"Die Modernisierung des Bundes- und Olympiastützpunktes ist die größte sportliche Investition in diesem Jahr", sagte Bürgermeisterin Martina Hassel, die zusammen mit den Verantwortlichen des Vereins den Stand der Bauarbeiten an der Trampolinhalle am Dienstag vorstellte. Bereits im Oktober soll sie frisch renoviert von den Sportlern in Besitz genommen werden. Bis dahin wird in der Tennishalle in der Bosenheimer Straße trainiert.
Neue Fenster und Türen
Die neue Wärmedämmung mit Putz und Anstrich ist bereits fertig, neue Fenster und Türen sind eingebaut und das Dach wurde in Stand gesetzt. Derzeit laufen die Elektroinstallations-, die Sanitär- und Heizungsarbeiten. Ab Anfang August stehen Anstrich und Fließenarbeiten an. "In vier Wochen wird das hier schon wieder ganz anders aussehen", sagte Bernd Frenger.
Die Stadt hatte die Halle für 112.000 Euro im vergangenen Herbst vom Bund erworben. Insgesamt werden nun in die Modernisierung sowie in die Gestaltung der Außenanlage noch rund 680.000 Euro investiert. Das Land fördert das Projekt mit 293.000 Euro, der Bund steuert weitere 209.000 Euro hinzu.
Förderung dank Olympiasieg
Dass das Projekt so stark gefördert wird, liege laut Hassel auch am Erfolg der Trampoliner in Bad Kreuznach. Der Name von Olympiasiegerin Anna Dogonadze fällt an diesem Morgen öfter. Und an dem weiteren Erfolg der Sportler arbeitet Trainer Steffen Eislöffel, der zwischen den Baugerüsten in der elfeinhalb Meter hohen Halle die Konzepte des Vereins vorstellte, die er zusammen mit Abteilungsleiterin Tilly Grusdat und dem Stützpunktleiter Peter Gehrke entwickelte: "Wir werden hier eines der modernsten Trampolin-Tainingszentren weltweit haben, und da muss eben auch die Leistung stimmen", sagte Eislöffel.
So wurde bereits Ende 2004 das Nachwuchsförderkonzept "Wir starten durch" eingeführt. Der Verein macht dabei bei kleinen Kindern Talentsichtungen. Mit 30 Kindergärten, zwei Schulen und dem Leistungszentrum in Niederwörresbach steht der MTV in Kontakt. Die Teilnahme von inzwischen 20 Nachwuchsathleten an nationalen Wettkämpfen sei der Beweis, dass dieses Nachwuchsleistungsmodell greife.
Luxus-Problem droht
"Das bedeutet aber auch, dass wir zur Betreuung der Kinder ausreichend Personal brauchen, da die Kinder ja auch bei Wettkämpfen betreut werden müssen", sagte Eislöffel. Die Strukturen müssten daher weiter ausgebaut werden. Eine langfristige Finanzierung der Übungsleiter und Trainer sei Grundbedingung. "Sonst bekommen wir wegen des guten Nachwuchses ein Luxus-Personal-Problem", befürchtet Eislöffel, der den Stützpunkt künftig auch international besser vermarkten und Gäste aus aller Welt nach Bad Kreuznach holen möchte.
Jetzt sind aber erst einmal alle glücklich, dass die Sanierung der Halle, die der MTV von der Stadt mietet, fast fertig ist. "Es war ein langer Weg. Aber jetzt ist die Zukunft des Stützpunktes langfristig gesichert", sagte Peter Gehrke.
Von Mechthild Göbel
Quelle: Allgemein Zeitung Bad Kreuznach